Monthly Archives: June 2012

Ötztal to Sibenik

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Nach dem doch eher überschaubaren Reagge Festival im Ötztal ging es am Sonntag weiter gen Osten. Zunächst fuhr ich von Ötztal bis Imst mit der Bahn und suchte mir dort einen geeigneten Treffpunkt für meine Mitfahgelegenheit. Da ich bereits eine Stunde zu früh und meine Mitfahrgelegenheit 1,5 Stunden zu spät war blieb mir auf dem auserwählten Parkplatz genügend Zeit für ein mehr oder weniger erholsames Nickerchen bevor es danach um so komfortabler weiter ging. Ein netter Fahrer, genügend Beinfreiheit, Platz für Gepäck, eine funktionierende Klimaanlage… Als ich unterwegs dann auch noch eine Nachricht von Thomas aus Dornbirn bekam, dass ich in Wien bei einem Freund von ihm unterkommen kann war der Tag gerettet.

Am nächsten morgen machte ich mich dann daran Wien zu erkunden. Stunden streifte ich nun ziellos durch die schönen Straßen, entdeckte immer wieder interessante kleine Gassen und Läden, stärkte mich zwischendurch mit Kaffee und Apfelstrudel, lies mich einfach treiben und beschloss auf alle Fälle wiederzukehren in diese wunderschöne Stadt.

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Mit diesem Beschluss im Hinterkopf organisierte ich nun meine Weiterreise bereits für Dienstag. Das Ziel? Kroatien, genauer Zadar.
Und ich hätte es dieser der Mitfahrgelegenheit kaum besser treffen können. Martin kannte sich an unserem Zielort bereits gut aus, konnte mir und den anderen beiden Mitfahrerinnen bei der Zimmersuche behilflich sein und hilfreiche Tipps zum Land, sehenswerten Orten in der Umgebung und zur Weiterreise geben.
Nachdem wir alle Unterkunft gefunden hatten und ganz nebenbei Li aus Singapur kennen lernten, verabredeten wir uns noch für ein Bier am Abend.
Bis zu unserer Verabredung schlenderte ich noch eine Weile durch die schöne überschaubare Altstadt von Zadar, besuchte das solarbetriebene Lichterspiel am Hafen, die Wasserorgel und bewunderte den atemberaubenden Sonnenuntergang.
Um etwas Geld zu sparen nehme ich mir vor am Mittwoch dann etwas weiter außerhalb nach einer günstigeren Unterkunft oder einem Schlafplatz im Freien zu suchen. Martin, der am nächsten morgen weiter nach Sebinik oder Split möchte bietet mir und Li, der sich irgendwie mit eingeklinkt zu haben scheint, an uns so weit mitzunehmen.

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Als brechen wir am Mittwoch gegen Mittag auf, fahren entlang der Küste und schauen nach einem schönen Plätzchen für mich (und Li). Fündig werden wir bereits kurz hinter Sukosan, wo sich rechts der Straße hinter dichtem Gebüsch dierekt das Meer und links der Straße ein weitläufiger Wald befindet. Genügend Möglichkeitenn tagsüber das Gepäck zu verstecken und Tagsüber am und im Wasser abzuhängen. Am Abend machen wir uns dann noch einmal auf den Weg ins Dorf um uns dort mit ausreichend Trinkwasser und Obst zu versorgen.
Am nächsten Tag übte ich mich dann das erste mal im Hitchhiken. Mit großem Erfolg. Bereits nach kurzer Zeit werden wir von Zoran aufgelesen. Erst fahren wir nach Zadar wo wir von ihm eine kleine Stadtführung bekommen mit vielen Informationen zu der Geschichte Zadars bekommen, zwischendurch lädt er uns auf einen typisch kroatischen Meeresfrüchteteller ein und nimmt uns dann auch noch bis Biograd de Moru mit wo wir nach einer Dusche und einem Kaffee den Bus nach Sibenik nehmen.
Hier habe ich nun ein kleines billiges Apartment etwas außerhalb der Altstadt gefunden, während Li sich aus kostengründen wieder draußen einen Schlafplatz sucht. Und so runtergekommen meine Bleibe auch sein mag, genieße ich es mal wieder ein eigenes Reich zu haben. Zumindet für eine oder  auch zwei Nächte. Wir werden sehen.

Les Eyzies bis Bregenz

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Nach einer durchgefeierten Nacht hieß es für mich letzte Woche Sonntag wieder “Abfahrt”! Gedoped mit reichlich Koffein startete ich meine Reise um 9:00Uhr am Bahnhof Les Eyzies. In Perigeux angekommen vertrieb ich mir die knapp drei Stunden Wartezeit mit der Suche nach einem Frühstück und noch mehr Koffein.
Gut versorgt mit Schoki und meinem ersten französischen Croissant fühlte ich mich dann bereit die 6,5 Stunden Zugfahrt bis Lyon zu überstehen, wo ich bei der Schwester eines zufällig kennen gelernten Couch Surfers schlafen sollte.
Nachdem diese partout nicht an die Strippe zu bekommen war und ich zu geizig war um für eine halbe Nacht ein Zimmer zu zahlen, beschloss ich einfach bis zur Weiterreise um 4:30Uhr durch die Strassen zu schlendern. Die 8km vom Hauptbahnhof bis zum Treffpunkt an dem ich mit der nächsten Mitfahrgelegenheit verabredet war legte ich so auch noch ganz nebenbei zurück. Wärend ich es anfangs im schönen Stadtzentrum genoss als stiller Zuschauer durch das bunte nächtliche Treiben zu schlendern, machten die seltsamen Begnungen in den äußeren Stadtteilen, die restlichen drei Stunden Wartezeit am menschenleeren Busbahnhof Laurent Bonnevay und der Schlafentzug diese Nacht zu der bis her härtesten auf meiner Reise.
Um so froher war ich dann um 4:30 Uhr zu meinem wenn auch recht eigenbrödlerischen Fahrer einsteigen und bereits um 7:20 Uhr in Bern wieder aussteigen zu können. Endlich bei meiner Gastgeberin Jule angekommen fiel ich dann erstmal in einen dreistündigen komatösen Schlaf bevor ich mit ihr das süße kleine Bern erkundete.
Die folgenden Tage nutze ich um ausreichend Schlaf zu tanken (wer weiß wann man mal wieder eine Nacht ohne auskommen muss) und mich zur Abkühlung in die türkisblaue Aare zu stürzen.

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Am Donnerstag gings dann per Mitfahrgelegenheit wieder weiter. Und die Fahrt war heiß! Jedoch leider nur was die Temperaturen anging. 6 Erwachsene und ein großer muffiger Hund bei 30ºC in einem nicht gerade geräumigen Land Rover. Nach so einer Fahrt kommt einem das eh schon schöne Voralberg noch tausend mal schöner vor.
Hier verbringe ich zwei Nächte bei Claudia, deren Bruder Martin ich letztes Jahr in Hamburg kennen gelernt und im Herbst bereits zwei mal besucht hatte. Somit traf ich hier zur Abwechslung auf einige bekannte Gesichter und auch das kleine Städtchen Dornbirn kam mir erstaunlich vertraut vor. Mittags verpflegte uns Claudias und Martins Mutter Irmtraud mit typischen Voralberger Kasspätzle. Gestern gings dann mit Claudia und ihrer Mutter zu einer kleinen Wanderung in die Berge wo wir bei Kaffee und Kuchen das ideale Wetter genossen.
Zu meiner großen Freude kamen am Freitag dann auch Thomas, Sandra und Markus, die mittlerweile alle nach München ausgewandert sind, zurück nach Dornbirn. Abends ging es dann nach dem mehr oder weniger aufmerksam verfolgten EM-Spiel ins Dornbirner Nachtleben. Danke für den tollen Abend! 😉
Noch recht angeschlagen stärkte ich mich heute morgen dann mit frischem Obst auf dem lebhaften Markt in der Altstadt und reiste nachmittags dann mit der Bahn weiter bis Ötztal. Hier startet nun gleich in der Area47 das Reggea Mountain.
Zur Zeit läuft der Sound Check, ich bin gespannt was mich erwartet.

Umzug ins Wunderland

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Manchmal ist der Weg ins Wunderland gar nicht so weit… In Les Eyzies muss ich dafür nur auf die andere Seite der Vézère ein Stück in den Wald. Hier wohnen Yogan, Miggi, Mente, Remi und zeitweise ihre zahlreichen Freunde und Couch Surfer in ihrer kleinen Open Air WG.

Nach zwei anstrengenden aber auch sehr schönen Wochen bei Wiga niste ich mich nun also bei diesem kleinen freakigen Trupp im Wald oberhalb von Ley Eyzies ein.
Das Waldgrundstück hat Yogan letztes Jahr gekauft und hier mit seinen Kollegen und viel Liebe fürs Detail ein wunderschönes Heim geschaffen.
Jeder bewohnt hier sein eigenes kleines selbst entworfenes Häuschen mit Fachwerk und Lehm-/Strohwänden oder seinen Camper.
Neben den Zweibeinern leben hier auch Miggis Hund Snufru, die Katze Miou, zwei Hühner und ein Hahn.

Tagsüber wird an allen Ecken und Enden gewerkelt. Die einen mauern den neuen Pizzaofen, die anderen bauen eine Aussichtsplattform in die Bäume, kochen, bauen eine Tür, streichen die neue Hütte oder kümmern sich um das Gemüse. Jeder packt mit an wo er kann.

Mit Remi baue ich zur Zeit eine doppelflüglige Tür aus Naturholz mit zwei bodentiefen Scheiben. Dafür schwinge ich fleißig Stecheisen und Japansäge was mir unheimlich viel Spaß macht. Bruderherz, du wärst stolz auf mich!

Les Eymaries 2

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Eine Woche lebe und arbeite ich nun schon bei Wiga auf ihrem wunderhübschen Hof Les Eymaries. In den letzten Tagen sind ihre Verwandten und Christian nach und nach abgereist, so dass wir nun zu zweit zurück bleiben. Gestern bin ich dann umgezogen ins Haupthaus und bewohne dort nun das wohl schönste Zimmer mit Blick über die Weiden.

Einen ganz anderen aber mindestens genauso schönen Schlafplatz hatte ich am Freitag. Nach der Arbeit brachten mich Wiga und Christian zu der so genannten Korbflechterhöhle in einem Waldstück nahe der Vézère. Ausgerüstet mit Isomatte und Schlafsack schlug ich hier mein Lager für die Nacht auf, machte ein Lagerfeuer und genoss die Ruhe die lediglich von den Fröschen und Grillen unterbrochen wurde. Am nächsten Morgen packte ich dann mein Bett wieder zusammen und wanderte zurück nach Les Eymaries.

Ein weiteres Highlight der Woche war der Schmiedeabend mit Wigas Bruder Burkhard, der daheim in Kassel Damastmesser schmiedet. Wigas Tochter Dörte und einige Freunde lernten bei dieser Gelegenheit das Schmieden von Haken und Ösen. Gutes Essen, nette Leute und noch was gelernt – ein schöner Abend.

Heute hat es hier seit langem das erste mal wieder geregnet, was nach den letzten Tagen mit zum Teil 36ºC eine willkommene Abkühlung ist. So genießen wir hier heute einen freien Sonntag bei immer noch 23ºC.