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Und plötzlich ging alles ganz schnell!

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Als ich nach meinem vorletzten Tag im Tierheim von Panaji im Internet Cafe saß um meine Mails zu checken faste ich aus der Laune herraus einen Entschluss: Es ist so weit, ich flieg nach Haus! 20 Minuten später hatte ich die Tickets gebucht und konnte es selbst noch kaum fassen, dass ich mir genau eine Woche später schon in der Heimat den kalten Herbstwind um die Nase wehen lassen würde.

Mit diesem Schnellschuss habe ich jedoch nicht nur mich selbst sondern auch alle um mich herum total überrascht. Am Freitag abend ging es dann von Panaji mit dem Bus bis Margao. Dort stieg ich dann in den Nachtzug nach Mumbai. Meine große Freude diese Nacht nicht in der Sleeper Class sondern in der AC3 (gepolsterte Pritze, Kissen, Wolldecke und verschließbare Fenster) zu verbringen, wurde jedoch ein Dämpfer verpasst als ich für kanpp zwei Stunden auf der Zugtoilette eingesperrt wurde. Schuld war ein kaputter Riegel der sich nicht wie eigentlich gedacht von beiden seiten öffenen lies. Da es auch bereits spät in der Nacht war und die meisten Fahrgäste bereits schliefen, hörte auch niemand mein Klopfen und Rufen, so dass mir nichts anderes überig blieb als Warten.

 

Zurück in Mumbai verbrachte ich meine letzte Nacht wieder bei Rajee und ihrer Familie ein und bekomme zufällig noch eines der größten indischen Feste mit. Der Geburtstag von Ganesha, dem Gott mit dem Elefantenkopf, wird vor allem in Mumbai riesig gefeiert. Nachdem Familien und Gemeinden eine reich verzierte Ganesha Figur für 7 oder 10 Tage in ihren Häusern angebetet haben wird diese am finalen Tag dann im nächsten Gewässer versenkt. Millionen von Menschen ziehen dann aus ganz Mumbai mit ihren Figuren zum Juhu Beach und verwandeln den Starnd in ein wahres Menschenmeer. Allein in Mumbai ertrinken an diesem Tag jährlich ca. 200 Menschen, wenn sie ihre Statuen ins Wasser bringen, da die meisten Inder nicht schwimmen können.

Am Sonntag abend schaute ich dann noch als passenden Abschluss mit Rajee und ihrem Mann mein erstes Cricket Spiel bevor ich in den Flieger nach München stieg. Dort holte mich Markus dann ab und quartierte mich in seiner Wohnung. Mit literweise Kaffee und lang vermisstem frischem Salat feierte ich so meine Rückkehr nach Deutschland. Am Dienstag besuchten wir dann zusammen mit Thomas und Sandra, die ich ja noch aus deren Zeit in Dornbirn kenne, aufs Oktoberfest. Der perfekte Kontrast zum Ganesha Festival! Am Mittwoch bekam ich dann bei bestem Wetter und erfreulich milden Temperaturen die vielen schönen Seiten Münchens zu Gesicht. Marienplatz, Englischer Garten, Chinesischer Turm, Eisbach, usw.

Und am Donnerstag war es dann so weit! Nach einem halben Jahr mit dem Rucksack auf reisen ging es nun nach Hause. Mit 40 Min. Verspätung landete ich in Hamburg, wo mich meine Eltern, mein Hund und meine liebe Freundin Tanja mit Luftballonns, Willkommens Schild und Sekt in Empfang nahmen.

Nun bin ich zu Haus und wenn ich so durch meine Bilder klicke kann es selbst noch kaum glauben was ich in den Vergangenen Monaten alles erlebt habe. All die beeindruckenden, die kleinen Kriesen, die großen Glücksmomente und die vielen tollen Menschen auf meinem Weg haben diesen Trip zu etwas ganz besonderem gemacht. Ich bin unheim lich dankbar die Chance gehabt zu haben all dies zu erleben und dabei so viel über Länder und Kulturen und auch über mich selbst zu lernen.

Ich hoffe ihr hattet Spaß mir auf meiner Reise zu folgen.

Bis zur nächsten Tour !

Eure Katrin

Von Hampi zu den heimatlosen Tieren Goas

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Meine erste Fahrt im Over Night Bus lief besser als erwartet. Nach der extrem unbequemen Fahrt im Sleeper Zug stand ich dem Nachtbus recht skeptisch gegen, besonders da es sich bei den Etagenbetten der Busse um Doppelbetten handelt und man daher nicht mal weiss mit wem man wohl sein Bett für die Nacht teilen muss.
Doch ich muss sagen: Glück gehabt!
Die Fahrt war ruhig, die Betten bequem und mit mein Bettnachbar Tim so sympathisch, dass wir angekommen in Hampi beschließen gemeinsam mit meinen beiden Mitreisenden uns zu viert daran machen die Stadt zu erkunden.
Oder was davon übrig ist. Denn sowohl der im Lonely Planet so ausführlich beschriebene Basar als auch das von uns auserwählte Guest Hous wurden vor einigen Monaten dem Erdboden gleich gemacht. Grund hierfür sollen weitere archäologische UNESCO Ausgrabungen rund um den großen Tempel in der Dorfmitte sein.

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Nach einem ausgiebigen Frühstück mit lang vermissten europäischen Leckereien machen wir uns anschließend auf den Weg die zahlreichen Sehenswürdigkeiten Hampis zu erkunden. Queens Bath, die alten Elefantenställe und Zahlreiche Tempel besichtigten wir bereits am Vormittag und machten uns nachmittags dann auf den Weg zur Hauptattraktion machen, dem Vittala Tempel.
Doch nicht nur die Unmenge an Tempelruinen macht Hampi zu etwas besonderem, auch die Landschaft um das historische Dorf ist ganz anders als alles was
ich bisher von Indien gesehen habe. Die Berge scheinen wie überdimensionale Haufen aus Kieselsteinen die sich entlang des Flusses aufreihen.
Am Mittwoch sahen wir zunächst beim allmorgendlichen Elefanten waschen zu bevor wir uns mit einem deutsch-chinesischen auf der anderen Flussseite auf die Suche nach einem weiteren Tempel machten. Nach einigen Irrwegen entschieden wir uns dann doch so weit es ging die Rikscha zu nehmen. Zum Schluss ging es dann pünktlich zur Mittagshitze noch 600 Stufen hoch, doch der beeindruckende Ausblick entschädigte all die Mühen.
Am Abend verließen mich meine Backpacker Freunde nach und nach, während ich noch eine weitere Nacht in Hampi verbrachte um am Donnerstag den Nachtbuss zurück nach Goa zu nehmen.

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Hier wohne ich nun vorübergehend bei Gauri einer Freundin von Rajee. Nachdem ich den Freitag fast komplett verschlafen habe und auch den Samstag,recht langsam angehen ließ, fuhren wir Sonntag zu einem Wasserfall hoch in den Bergen. Der perfekte Platz für eine erfrischende Dusche (wie es sich für Indien gehört, komplett bekleidet) und um bei einem kleinen Snack den tollen Ausblick zu genießen.
Am Montag hatte ich dann meinen ersten Tag meines Freiwilligendienstes im Tierheim in Panaji. Hier finden kranke, verletzte und misshandelte Straßentiere Zuflucht und medizinische Versorgung.
Obwohl ich weiß, dass diese verletzten Hunde und Katzen es hier definitiv besser haben als auf der Straße fällt es mir schwer mit anzusehen wie sie oft zu dritt oder viert 24 Stunden am Tag in ihren 80x80cm großen Käfigen sitzen. Viele haben tiefe mit Maden gespickte Wunden, sind abgemagert oder von Säureangriffen gezeichnet.

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Welpen die zum Teil erst drei oder vier Wochen alt sind sitzen ohne jegliche soziale Kontakte und altersangemessenes Futter auf den Gitterstäben.
Während ich meinen ersten Tag hauptsächlich dazu nutzte um mich mit den Räumlichkeiten, Mitarbeitern und dem normalen Tagesablauf vertraut zu machen, war ich am Dienstag dann bereit mich an die Arbeit zu machen.
Näpfe waschen, Käfige reinigen, Welpen entwurmen, Hundeohren säubern, füttern… Am Nachmittag lerne ich dann wie man die Wunden der Hunde reinigt und die Maden entfernt. Der anfängliche Ekel ist schnell verflogen und ich bekomme eine handvoll Patienten zugewiesen deren Wunden ich in zukünftige täglich zu reinigen habe.
Ein weiteres Projekt mit dem ich mich während meiner Volunteer Zeit befasse ist eine Art Kindergarten. Mindestens eine Stunde am Tag bringe ich die Welpen in kleinen Gruppen zusammen in einen Auslauf um sowohl ihr Sozialverhalten als auch ihre Muskulatur zu trainieren.
Den lang vermissten Kontakt zu Tieren genieße ich hier sehr, auch wenn natürlich keiner dieser Vierbeiner meinen pelzigen Liebling daheim ersetzen kann.
Wie lang ich noch auf ein Wiedersehen warten muss, wird meine Reiseplanung in den nächsten Tagen zeigen.

Wasserfälle, Nachtzüge und Affenattacken

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Vor einer Woche traf ich mich in Mumbai mit zwei weiteren deutschen Backpackern um mit ihnen gemeinsam zu reisen.
Am Sonntag machten wir einen kleinen Tagesausflug nach Lonavla. Dort besuchten wir Rajees Neffen im Internat und bekamen von einem der Lehrer eine Führung durch die gesamten Räumlichkeiten. Anschließend fuhren Vijay, Timo, Anna und ich zu einem nahegelegenen See an dessen Staudamm wahre Volksfeststimmung herrschte. Hunderte von laut jubelnder Menschen drängten sich dort um im flachen Wasser hinter dem Damm zu planschen. Bei einem Spaziergang entlang des Seeufers konnten wir dann doch noch der lärmenden Menge entkommen und die schöne Landschaft genießen.

Am Dienstag brachen wir dann bereits um 7Uhr auf um von Mumbai nach Neral zu fahren. Dort trafen wir Prashant, einen Freund von Rajee und Vijay der uns die Hill Station Matheran zeigte und uns einlud die Nacht in seiner Wohnung zu verbringen.
In Matheran bekam ich einen ersten Eindruck wie atemberaubend die Indischen Landschaften sein können. Hohe Berge, dichte Wälder, beeindruckende Wasserfälle und AFFEN. So sehr ich mich auch auf meine erste Begegnung mit freilebenden Affen gefreut habe so schnell war diese Begeisterung auch wieder verflogen als ein recht aggressives Exemplar sich fauchend und Zähne fletschend an meine Tasche hängte und versuchte mich abzuschütteln. Lediglich mit beherzten Schlägen mit unseren Plastikflaschen und leichten Tritten konnten wir ihn dazu bringen von meiner Tasche abzulassen, was jedoch nicht ganz ungefährlich ist, wenn man bedenkt, dass Affen der häufigste Tollwut Überträger sind.
Am Abend bekochen uns Prashants Frau und Schwiegermutter mit den typisch indischen Spezialitäten Dahl, Roti, Mango Pickl und Gemüse. Da sich mein anfängliches Hüsteln mittlerweile zu einer fetten Erkältung entpuppt hat bekamm ich den Invalidenbonus und durfte im einzigen Bett der ganzen ca. 15m² großen Wohnung schlafen.

Am Mittwoch machten wir uns dann nach einem sehr frühmorgendlichen Ausflug zu einem weiteren Wasserfall per Zug auf den Weg nach Pune. Dort verbrachten wir den Nachmittag in einem recht europäisch wirkenden Einkaufszentrum wo ich nach Wochen das erste mal wieder richtigen Kaffee bekam.
Am Abend nahmen wir dann den Nachtzug nach Ichalkaranji.
In der von uns gebuchten Sleeper Class ist solch eine Nachtfahrt jedoch kein Zuckerschlecken. Die ungepolsterten Plastikpritschen die in drei Etagen entlang des Gangs und in den offenen Abteilen hängen sind extrem unbequem und durch die zum Teil fehlenden Fenster direkt dem Schienenlärm ausgesetzt. Hinzu kommt noch, dass es tierisch zieht (starke Ohrenschmerzen waren die Folge), man während der gesamten Fahrt sein Gepäck gut im Auge behalten muss und auch das Schnarchen von ca. 30 älteren Herren nicht gerade förderlich für eine gute Nachtruhe sind.
Wundert man sich dann warum so viele bewaffnete Polizisten im Zug sind, die ganz versessen darauf sind dass alle Fenster geschlossen bleiben, bekommt man auch hier keine erfreulichen Nachrichten. Die Herren fahren nämlich auf den ersten 300km der Strecke mit, da hier vermehrt schwer bewaffnete Plünderer zuschlagen die unter anderem durch die Fenster den schlafenden Fahrgästen Ketten und Ohrschmuck abreißen. Also, die Fenster bleiben zu und ab gehts.
Denn der Vorteil ist: Für gerade mal 155 Rupie (ca. 2,20€) hat man einen Schlafplatz und kann nebenbei noch hunderte von Kilometer zurücklegen.

Angekommen in Ichalkaranji werden wir herzlich von Surendra, Bharat und deren gesamter Großfamilie Empfang. Auch dieser Kontakt ist durch die liebe Rajee entstanden.

Bereits auf dem Weg vom Bahnhof zum Haus der Familie wurde der unterschied zwischen Großstadt und Dorf deutlich. Nachdem man sich mittlerweile daran gewöhnt hat, dass sich Kühe selbst in den Zentren der großen Metropolen wie wandelnde Verkehrsinseln unter Autos, Rikschas und Busse mischen, trifft man auf dem Land eine viel größere Artenvielfalt auf den Straßen an. Esel, Ziegen, Kühe, Schweine, Katzen, Hühner, Hunde, Büffel… alle laufen oder schlafen mitten auf den Straßen und werden ganz selbstverständlich von anderen Verkehrsteilnehmern umkurvt.

Wie gerädert von der Fahrt fielen wir erstmal einige Stunden totmüde ins Bett bevor uns Bharat die Sehenswürdigkeiten der Umgebung zeigte. Drei Tempel, ein College in einem alten Palast, ein typisch indisches Dorf und eine Textilfabrik besichtigten wir mit ihm und seiner jüngsten Schwester.
Doch egal wo wir aufkreuzten musste wie schon so oft das Besichtigen erst noch etwas warten, da wir augenblicklich im Mittelpunkt aller anwesenden Inder standen. Ständig werden wir um ein Foto gebeten oder werden einfach umringt von übertrieben neugierigen Scharen, was nach einigen Stunden recht anstrengend werden kann.
Am Abend werden wir dann von der Familie zum Essen eingeladen und bekommen von den Kindern noch die örtliche Werkstatt gezeigt in der sämtliche Ganesha Figuren für das anstehende Ganesh Chaturthi (der Geburtstag Ganeshas, einer der wichtigsten Götter der Hindus) hergestellt und aufwendig bemalt werden. Dort findet man sich dann zwischen hunderten Variationen des Gottes mit dem Elefantenkopf wieder. Agal ob sitzend, stehen oder tanzen, 20cm oder 3m groß, eines haben alle gemeinsam. Sie sind alle quitsch bunt und glitzernd (man könnte es auch kitschig nennen) bemalt.

Am Freitag morgen nahmen wir dann den Bus nach Kolhapur wo uns Neeraj ein Freund von Surendra und Bharat abholen lies. Wir luden unsere Rucksacke in seinem Büro ab und wurden dann von seinem Rikschafahrer zu all den Sehenswürdigkeiten der Stadt gebracht. Alter und neuer Palast mit dazugehörigem Museum standen genauso auf dem Plan wie der für Hindus sehr bedeutende Mahalaxmi-Tempel.
Am Abend nahmen wir dann den Nachtbus nach Panaji in Goa.
Die Sehenswürdigkeiten waren schneller besichtigt als gedacht, so dass wir uns nach einem kleinen Frühstück vom Obstmarkt mit dem nächsten Bus auf den Weg zum 9km entfernten Old Goa machten, was bekannt für seine zahlreichen katholischen Kirchen ist. Nach der vierten Kirche war dann bei mir auf Grund der hohen Luftfeuchtigkeit, dem Schlafmangel und dem schweren Rucksack irgendwann die Luft raus, so dass ich mich entschloss auf Timo und Anna zu warten, während sie ihr Programm fortführten.
Danach fuhren wir zurück nach Panaji, nahmen dort den Bus nach Margao wo wir nochmals umstiegen um nach Agonda zu fahren, oder zumindest in die Nähe. Die letzten 12km fuhren wir dann mit der Rikscha bis wir das kleine Stranddorf erreichten. Jetzt in der Monsunzeit herrscht hier absolute Nebensaison, so dass wir recht schnell, einfach und günstig ein kleines “Häuschen” am Strand bekamen. 500 Rupies für zwei Nächte ergibt einen Übernachtungspreis von 1,19€ pro Person pro Nacht.Und nicht nur die niedrigen Preise sind ein Vorteil der Nebensaison. Lediglich eine Hand voll Touristen halten sich zur Zeit hier auf, so dass man den Palmen gesäumten Sandstrand quasie für sich allein hat. Abgesehen von einigen Hunden und ca. 50 Kühen. Die sind in Indien wie bereits erwähnt überall, auch am Strand.
Gestern (Sonntag) mieteten wir uns dann zwei Motorroller und besuchten die Strände in Palolem und Patnem. Das recht bekannte Palolem, konnte uns mit seinem sehr schmalen Strand und den ganzen Touri Shops zwar nicht so überzeugen, aber allein die Fahrten durch die saftig grüne Landschaft, der kleine aber hübsche Strand in Patnem und der angenehm erfrischende Fahrtwind waren es definitiv wert.
Heute kosten wir den Strand dann noch mal in vollen Zügen aus bevor es heute Abend mit der Riksch nach Chaudi und von dort mit dem Nachtbus nach Hampi.

Mumbai

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Indien, nach über vier erlebnisreichen Monaten auf Reisen erreichte ich am Montag um 8Uhr Ortszeit  (5:30Uhr in Deutschland) mein großes Ziel.

Doch bereits die Anreise war interessant. Dank Ridvans super Wegbeschreibung fand ich meinen Weg zum Atatürk Flughafen problemlos und hatte dem CheckIn noch reichlich Zeit bevor es um 15:30Uhr mit dem Flieger nach Jeddah in Saudi Arabien ging. Bevor ich den Flieger jedoch betrat musste ich dem verwirrten Stewart auf seinen Hinweis “This is flight to Jeddah! Shure you are right?” noch bestätigen dass ich sehr wohl wisse für welchen Flug ich mich dort in die Bording Schlange gestellt hatte. Wieso er fragte? Wohl weil ich weit und breit die einzige Frau war die keine tiefschwarze Burka trog und ohne Mann und ein einziges Kind reiste.
Angekommen in Jeddah war ich auch hier die ganzen fünf Stunden die ich auf meinen Anschlussflug wartet die einzige unverschleierte Frau im gesamten Flughafen. Schnell wichen die anfangs erschrockenen Blicke der anderen wartenden jedoch großer Neugier und ich kam mit einer sehr netten Pakistanerin ins Gespräch.
Nach dem zweiten Flug landete ich dann bei 29ºC und dichter Bewölkung in Mumbai wo mich Rajee abhole. Rajee lernte ich durch unseren Freund Olaf kennen der einst beruflich mit ihr zu tun hatte. Bereits vor Beginn meiner Reise erklärte sie sich bereit bei allem was ich benötige weiter zu helfen wenn ich nach Mumbai komme. Und das tut sie!
Schnell lerne ich ihre Familie kennen die mich herzlich empfängt. Erschöpft von der schlaflosen Nacht verpenne ich dann erstmal den restlichen Tag und werde am Abend von Rajee und ihr Ehemann Vijay mit zahlreichen Ausflugstipps für die nächsten Tage ausgestattet. Nach einem späten Frühstück und einer ersten kleinen Yogalektion mit der Yogalehrerin von Rajees Mutter brachte mich Rajees Fahrer am Dienstag dann zum Juhu Beach und zu einem Hare Krishna Tempel. Am Abend traf ich dann Rajee und Vijay für einen spontanen Besuch beim Friseur um meine kurzen Haare auf der einen Seite nachzuschneiden. Um dem ganzen einen indischen Touch zu verleihen rasierte er mir kurzerhand das OM (ein für Hindus heiliges Sanskrit) ein, was mir in den folgenden Tagen die Sympathie nahezu aller Inder sicherte.
Abends fuhren Vijay, Rajee, ihr Bruder Anish, ihre Schwägerin Sona und ich dann ins sudliche Zentrum Mumbais wo wir essen gingen und ich mir während der Fahrt bereits einen Eindruck von den Dimensionen dieser Stadt machen konnte.

Am Mittwoch morgen hatte ich dann meine erste eigene Yogastunde bevor ich mich von der Masseurin der Familie richtig durchkneten ließ. So entspannt brach ich dann gegen Mittag auf um erstmals auf eigene Faust den Süden Mumbais zu erkunden. Nach einem kurzen Fußmarsch erreichte ich den Bahnhof Vile Parle von wo ich den Zug bis Churchgate nahm.
In Mumbai springt man jedoch nicht mal eben in die Bahn wie in Hamburg. Hier gibt es ein paar Dinge zu beachten. Ist ein Zug zu voll ist es besser auf den nächsten oder übernächsten zu warten. Als Frau sollte man auf alle Fälle in eines der Frauenabteile gehen, da diese meist nicht so überfüllt sind. Die wichtigste aller Regeln ist jedoch: Stehe nie in der Nähe des Aus- und Eingangs! Es gibt nämlich keine Türen die sich während der Fahrt schließen und es passiert nicht selten das Leute von den ein und aussteigenden Massen förmlich mit heraus gespült werden oder während der Fahrt in dem Gedränge aus dem Zug stürzen.
Am Churchgate angekommen ging ich zunächst zum Mittagessen ins Leopold, eines der ältesten Cafes in Mumbai, was 2008 durch die Attentate in Mumbai traurige Berühmtheit erlang. Bereits zwei Wochen nach den Anschlägen eröffnete das bei Backpackern sehr beliebe Lokal zwar wieder, einige Einschusslöcher in Fenstern und Wänden zeugen jedoch heute noch davon, dass hier Menschen starben.
Meine nächste Station war “Gateway of India” von wo ich eine kleine Bootsrundfahrt machte. Trotz des plötzlich einsetzenden Starken Regens hatte man vom Wasser einen tollen Ausblick auf Mumbai.
Anschließend ging vorbei am Taj Mahal Hotels, das 2008 ebenfalls Opfer der Anschläge wurde, zum Cafe Mondegal. Die zweite Backpacker Hochburg der Stadt ist mit seinen bunt bemalten Wänden und der kultigen Jukebox der ideale Ort zum austauschen von Reisegeschichten oder um eine kurze Pause vom quirligen Straßenalltag zu machen.
Denn auch wenn man sich auf Indiens Straßen bewegt ist einiges anders als in Europa und der Linksverkehr ist dabei noch das kleinste Problem. Das Überkreuzen einer sechs bis achtspurigen Straße war anfangs noch eine große Herrausforderung, doch nach einer Weile lernt man sich einfach beherzt ins Getümmel zu stürzen.

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Donnerstag nahmen mich Anish und Sona dann mit in die Innenstadt wo ich mit Anish mit dem Sightseeing fortfuhr. Zunächst besuchten wir die größte Open Air Wäscherei Mumbais “Mahalaxmi Dhobi Ghat”. An diesem Ort wird bereits seit 140 Jahren in den insgesamt1026 kleinen gemauerten Zubern Wäsche per Hand gewaschen. Egal ob private Kleidung, die Uniformen der Bahnangestellten, Hotel- oder Krankenhauswäsche, alles landet hier.
Anschließend gingen wir auf einem langen Damm zur Haji-Ali-Moschee die mitten im Wasser vor Mumbais Küste zu schwimmen scheint. Nachdem ich jedoch die prunkvollen Moscheen Istanbuls gesehen habe war ich von dieser etwas enttäuscht.
Zum Abschluss bummelte ich dann nochmals entlang des Colaba Causeway bevor mich Rajees Fahrer einsammelte und nach haus bracht. Auf Grund des täglichen Feierabendverkehrs brauchten wir für diese 22km jedoch ganze drei Stunden!
Heute hatte Rajee für mich dann einen Besuch in einer Indischen Schmuckfabrik arrangiert. Akruti, die Tochter von einem Freund von Rajee, begleitete mich dorthin. Der Produktionsleiter führte uns dann durch das kleine Unternehmen und erklärte mir jeden einzelnen Arbeitsschritt der Gießerei und in der angeschlossenen Werkstatt wo ausschließlich mit Gold und Diamanten gearbeitet wird.
Nachmittags fuhren Rajee, Vijay, Sona, Anish und ich dann zur so genannten Fashion Street. Hier reihen über mehr als zwei Kilometer hunderte kleine Shops aneinander die ausschließlich Kleidung verkaufen. Mit Rajee und Vijay hatte ich auch gleich die idealen Shoppingbegleiter dabei. Da beide in der Textilindustrie arbeiten standen sie mir stehts beratend zur Seite und verhandelten mit den Verkäufern um den Preis.
Morgen treffe ich mich dann zum Pläne schmieden mit Timo und Anna, die ich auf dem Gammerschlagshof kennen gelernt habe und mit denen ich in den nächsten Wochen etwas reisen werde.

Meine letzte Tage in Istanbul

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Auch in meinen letzten Tagen in Istanbul gab es wieder viel zu erleben. Am Montag fuhr ich mit Nora per Fähre aus die asiatische Seite Istanbuls wo wir die Stadtteile Moda und Üsküdar erkundeten.
In Moda schlenderten wir durch die kleinen Strassen, machten es uns mit Obst von einem der vielen Marktständen in einem Park bequem und fuhren mit der Ring-Straßenbahn einmal durch das gesamte Viertel.
In Üsküdar flüchteten wir vor dem einsetzenden Regen in ein kleines Bistro, aßen eine Kleinigkeit und machten uns anschließend mit der Fähre auf den Heimweg.

Am Dienstag zeigte mir Ridvan dann eines der sehr konservativen und stark muslimisch geprägten Viertel. Hier empfahl er mir erstmals lange Kleidung zu tragen. Unter all den schwarzen Burkas fiel ich mit meinen offenen Haaren und recht bunten Klamotten zwar trotzdem sehr auf, konnte aber ungehindert und ohne dierekt an mich gerichtete Kommentare in Ruhe durch die Strassen schlendern.
Nicht nur die Burkas der Frauen und die Bärte, Kappen und Kleidungsstücke der Männer zeigten, dass hier ein anderer Wind weht als in den anderen Teilen Istanbuls. Neben den unzähligen “Buchhandlungen” die ausschließlich den Koran in diversen Varianten verkauften fanden sich auch jede Menge spezielle Herrenausstatter boten von traditioneller Kleidung, Gebetsteppichen, Schmuck bis alkoholfreie Parfums alles für den Mann.
Auf unserem Rückweg hatte Ritvan es sich anscheinend zur Mission gemacht mir die Kurdische Küche näher zu bringen. Immer wieder flitzte er los mit den Worten “Oh, you have to try this…” und reichte mir kurz danach eine kleine Kostprobe die ich ausnahmslos umsonst bekam nachdem er den kurdischen Verkäufern sein Vorhaben erklärt hatte.
Anschließend zeigte mir Ridvan mir noch die alten Stadtmauern auf denen wir eine Weile entlang spazierten.
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Am Donnerstag besuchten wir dann ein letztes mal alle gemeinsam mit Nora die Bars und Kneipen um Taksim bevor sie am Freitag für eine Woche nach Izmir fuhr.
Freitag feierte Ziya dann seinen Geburtstag in einer niedlichen Kneipe. Der anfängliche Sitzplatzmangel hatte sich sehr bald erldigt, denn nach kurzer Zeit saß niemand mehr. Alle, egal ob fremde Kneipenbesucher oder Geburtstagsgäste, tanzten und sangen gemeinsam ausgelassen durch die schmalen Gänge der Bar. Eine wirklich tolle Stimmung und super sympathische Leute.
Um mir einen Überblick über die Stadt zu verschaffen die ich in den letzten zwei Wochen durchstreift habe fuhren Dilya, Ridvan und Yunus und ich am Samstag zum höchsten Berg auf der asiatischen Seite von dem man einen unglaublichen Ausblick auf Istanbul und den Bosporus hatte. Auf den Wiesen dort oben lagen wir stundenlang herum, tranken Tee und knabberten Sonnenblumenkerne.
Dieser entspannte Nachmittag bildete so einen super Abschluss für mich bevor ich mich am Sonntag auf den Weg zum Flughafen machte.

Istanbula hoşgeldin – welcome to Istanbul

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Eine Woche erkunde ich Istanbul nun schon, doch in dieser riesigen und vielseitigen Stadt reicht das gerade mal um sich einen flüchtigen Überblick zu verschaffen.
Ridvans Wohnung die zwischenzeitlich von insgesamt neun Leuten bewohnt wurde hat sich nun bereits etwas geleert, so dass wir nun nur noch zu viert sind. Den Luxus stets mein eigenes Zimmer zu haben genieße ich dabei sehr. Der Tag beginnt hier in der Regel mit einem sehr späten gemeinsamen Frühstück bevor jeder am frühen Nachmittag seinen Tagesplänen nachgeht. Nach den gemeinsamen Mahlzeiten besonders am Abend wird oft noch lange zusammen gesessen, Tee getrunken, geredet und gesungen. In diesen Gesprächen erfahren Barbara aus Österreich, die zukünftige Mitbewohnerin von Ridvan, und ich viel über die Kurdische Kultur und den Konflikt zwischen Türken und Kurden. Ein Thema, was uns bis dahin nahezu vollkommen fremd war.
Tagsüber begebe ich mich dann auf Erkundungstouren durch die verschiedenen Viertel der Stadt und zu den klassischen Sehenswürdigkeiten. Begleitet von Ridvan bekomme ich so auch Einblicke in die weniger touristischen Gegenden.

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Nach einem Besuch auf dem Spice Basar mit Barbara treffe ich mich am Mittwoch anschließend mit einigen weiteren deutschen Erasmus Studenten zum Tee trinken und Doppelkopf zocken. Anscheinend musste ich erst nach Istanbul reisen um dieses typisch deutsche Kartenspiel zu lernen.
Erschrocken wie spät es schon war, machten wir uns dann nach acht Stunden Zocken auf dem Heimweg.
Da keine Busse und Trams mehr fuhren nahmen wir dafür den Dolmuş. Diese Kleinbusse die an fast jeder größeren Kreuzung zu fahren scheinen sind eine der einfachsten und günstigsten Möglichkeiten von A nach B zu kommen. Einen konkreten Fahrplan gibt es nicht, los gehts wenn alle Plätze voll sind (Dolmuş -> dolu = voll), zu und aussteigen ist eigentlich überall möglich und nach Absprache auch in Seitenstrassen die in der Nähe der grob vorgegebenen Strecke liegen.

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Am Donnerstag waren Ridvan, Barbara, Nora eine Soziologiestudentin aus Berlin und ich dann bei Ziya eingeladen, der in den ersten Tagen auch bei Ridvan zu besuch war. Gemeinsam gingen wir zum Markt und an den Blicken der anderen Marktbesucher und Händler ließ sich erahnen, dass hier nicht so häufig anzutreffen sind. Hier wurde lauthals gefeilscht und getratscht was das Zeug hielt. Begeistert von dieser lebhaften Atmosphäre bahnten wir uns so unseren Weg durch die Menge und kehrten schwer beladen zurück in Ziyas Wohnung. Hier kochten und schlemmten wir bis wir kurz vorm Platzen standen und stürzten uns dann wieder in äußerst interessante Diskussionen in einem wilden Mix aus Deutsch, Englisch, Türkisch und Kurdisch.

Beeindruckt von so viel Gastfreundschaft und der beeindruckenden Stadt stand für mich schnell fest, dass dies mit Sicherheit nicht mein letzter Besuch in dieser lebhaften Stadt sein wird.

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Doch nicht nur ich scheine mich in Istanbul pudelwohl zu fühlen. Auch die zahlreichen Straßenhunde und streunende Katzen scheinen hier kein großes Leid tragen zu müssen. Nicht selten sieht man Schlachter oder Restaurants die ihre Abfälle an die heimatlosen Tiere verfüttern und auch die Stadt scheint bemüht. Eine der wohlgenährten Strassenhunde tragen eine gelbe Ohrmarke welche zeigt, dass dieses Tier gegen Tollwut geimpft und somit ungefährlich ist.

In den verbleibenden Tagen stehen nun noch der Galatar Tower, die asiatische Seite der Stadt und das ein oder andere Viertel aubseits der typischen Touristen Hotspots auf meinem Plan und ich bin gespannt womit mich die Stadt noch so überrascht.

Kreta bis Istanbul

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Am Samstag hieß es wieder Rucksack packen und ausf gehts! Nathalie und Wolfgang brachten mich zunächst nach Mires. Dort nahm ich um 7:30Uhr den Bus nach Heraklion. Nach 20 Minuten Fußmarsch erreichte ich den Hafen. Meine Sorge das Schiff zu verpassen war jedoch umsonst, denn bereits in Herkalion traf die Fähre mit 45 Minuten Verspätung ein. Diese Verspätung bauten wir während der eigentlich 12 stündigen Fahrt noch auf 3 Stunden aus, so dass wir Rhodos erst um 2Uhr erreichten. So blieben nur noch 7 Stunden bis zur Weiterreise mit der nächsten Fähre. Zeit für ein kleines Nickerchen am Strand bevor es per Schiff am Sonntag morgen in Mamaris ans türkische Festland ging.
An Board der ersten Fähre lernte ich Joscha aus Berlin kennen, der ebenfalls auf dem Weg nach Istanbul war. Da er ein Semester dort studiert hat und Türkisch spricht konnte er mir wertvolle Tipps geben und in Mamaris beim Kauf meines Bustickets weiter helfen.
Um 13Uhr trat ich dann die bisher längste Busfahrt meines Lebens an. 13 Stunden dauerte die Fahrt von Mamaris nach Istanbul, was bei der Ausstattung des Busses und dem Service an Board erstaunlich gut auszuhalten war. Tee, Kaffee, Snacks und Wasser for free, Klimaanlage und alle zwei Stunden keine kurze Pinkelpausen.
Angekommen in Istanbul nahm ich dann das kostenlose Taxi der Busgesellschaft bis Çapa, wo ich Ridvan meinen Couchsurfing Host traf. Als wir um 2:30Uhr dann endlich in seiner Wohnung ankamen lernte ich noch seine vier Freunde kennen die zur Zeit auch dort zu besuch sind, bevor ich um 3Uhr totmüde von der,Reise ins Bett fiel.
Nachdem wir gestern dann alle ausgeschlafen hatten und noch zwei amerikanische Freunde von Ridvan eingetroffen sind wurde erstmal ausgiebig gefrühstückt. Natürlich typisch kurdisch ohne Tisch und Besteck. Man breitet einfach ein großes Tuch aus, packt die zahlreichen verschiedenen Speisen drauf, alle setzen sich darum und bedienen sich mit den Fingern.

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Nach dem späten Frühstück zog ich mit Ridvan los um mit dem ersten Sightseein zu beginnen, was uns zur blauen Moschee führte. Ohne Schuhe und eingehüllt in zwei blaue Tücher betrete ich dieses prachtvolle gebeude und bin überwältigt von den riesigen Kuppeln und deren wunderschönen Verzierungen.
Danach schlendern wir durch den Gülhane Park, tranken einen Tee mit Blick auf den Bosporus und gingen über die Galata Brücke.
Auf dem Rückweg gabeln wir noch Barbara und Nora, zwei deutsche Erasmus Studentinnen auf und kochen anschließend ein leckeres Abendessen. So ums Essen sitzend wirkt die mittlerweile elfköpfige Runde aus Deutschen, Kurden und Türken trotz einiger Sprachschwierigkeiten erstaunlich familiär.
Am späteren Abend brechen wird dann mit einem Teil der Truppe auf zum Taksim um auch schon mal die Luft des Instanbuler Nachtlebens zu schnuppern. Auch hier wurde wieder bis 4Uhr viel geredet, gelacht und getanzt.
Nun beginnt ein neuer Tag und ich kanns kaum erwarten weiter durch diese schöne Stadt zu streifen.

Inselhopping auf griechisch

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Hallo ihr lieben,
wie einige sicher schon mitbekommen haben saß ich vergagene Woche endlich wieder mal am Werktisch. In Kamalaki arbeitete ich in der Goldschmiede von Wolfgang Nolden der als Autodidakt vor 30 Jahren zu diesem Beruf fand. Die Umstellung auf diesen Arbeitsplatz fiel mir jedoch nicht leicht. Nahezu keins meiner gewohnten Goldschmiedewerkzeuge stand mir zur Verfügung. Keine Walze, keine Feile, keine Schmiedehämmer,… So lernte ich etwas zu improvisieren.
Geld verdiente ich hier zwar leider nicht aber allein für die köstliche Verpflegung durch seine Frau Nathalie hat es sich gelohnt. Durch ihre eigenen Reiseerfahrungen wusste sie genau was mir fehlt – frisch gewaschene Wäsche, ein lang vermisstes Essen aus der Heimat, reichlich Kaffee – und verwöhnte mich mit einem Rundum-sorglos-Packet.

Heute ist es nun wieder so weit. Nach drei Wochen auf Kreta verlasse ich diese Insel und reise mit dem Schiff weiter richtung Türkei. Nächster Stopp Rhodos. Hier werde ich wohl eine Nacht verbringen bevor es mit dem nächsten Schiff in Mamaris ans türkische Festland geht. Von hier aus werde ich, wenn alles klapp den Bus nach Istanbul nehmen. Also drückt die Daumen 😉
Bis bald
Katrin

Sonne, Strand und Sternschnuppen

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Wie schnell zwei Wochen Nichts tun doch vorbei gehen. Während ich auf meiner bisherigen Reise ständig am Iformationen sammeln, Planen und organisieren bin, lauten die zwei entscheidenden Fragen hier jeden Tag “An welchen Strand gehen wir” und “Wo gehen wir heute Abend essen”. Nach diesen schweren Entscheidungen kann dann aber mit der Tiefenentspannung begonnen werden.
Am Strand liegen, zur Abkühlung mal kurz ins Meer springen oder einen kleinen Frappe schlürfen, durch die kleinen Läden schlendern (das erste Weihnachtsgeschenk ist gekauft)… Generell geht man in Matala alles etwas entspannter an.

Zwei Tagesausflüge waren dann bei aller Entspanntheit doch angesagt. Der erste kleine Ausflug führte uns über einen schmalen und zum Teil sehr steilen felsigen Pfad zum “Red Beach” angeblich einem der schönsten Strände der Welt. Und ich muss sagen der rötliche Sand, das helle Felspanorama und das türkisblaue Wasser sind echt wunderschön. In der kleinen improvisierten Strandbar trank ich dann auch den ersten Zimtsaft meines leben. Megalecker!

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Der zweite Ausflug sollte eigentlich zur “Heiligen Schlucht”  nur einige Kilometer von Matala gehen. Aus bis jetzt noch recht umstrittenen Gründen kamen wir dort aber nicht an. Stattdessen fanden wir einen mit Sicherheit mindestens genauso tollen kleinen Strand, versteckt in einer Bucht dessen Eingang fast klomplett von einer kleinen Insel verdeckt wurde.
Und auch unter Wasser gab es viel zu sehen. Als ich entlang der kleinen Insel schnorchelte bot sich mir atemberaubender Anblick. Die verschiedenen Tiefen erzeugten schrille Blau- und Turkistöne in denen die Schwärme von kleinen glitzerden Fischen schwerelos überall um mich herum schwebten. Immer wieder entdeckte ich Wasserpflanzen und bunte Fische die ich noch nie zuvor gesehen habe. Ein unvergesslicher Anblick!
Auch sehr schön war die Nacht am Strand mit Picknick, Nachtschwimmen, Sternegucken und Quatschen. Mein erster richtiger  Mädelsabend seit Monaten und ich hatte sehr viel Spaß!
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Am Freitag morgen steigen Tanja, ihre Schwester Katharina, Claudia und Rolf dann auch schon wieder in den Flieger nach Deutschland und bleibt nur DANKE zu sagen für diese zwei schönen Wochen. Für mich beginnt dann wieder das Leben als Backpackerin. Jedoch werde ich noch mindestens eine Woche in der Gegend um Matala bleiben, denn ich habe hier einen netten Goldschmied gefunden, der mich für eine Weile beschäftigen will.
Montag fange ich an und ich bin schon sehr gespannt!