Monthly Archives: August 2012

Istanbula hoşgeldin – welcome to Istanbul

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Eine Woche erkunde ich Istanbul nun schon, doch in dieser riesigen und vielseitigen Stadt reicht das gerade mal um sich einen flüchtigen Überblick zu verschaffen.
Ridvans Wohnung die zwischenzeitlich von insgesamt neun Leuten bewohnt wurde hat sich nun bereits etwas geleert, so dass wir nun nur noch zu viert sind. Den Luxus stets mein eigenes Zimmer zu haben genieße ich dabei sehr. Der Tag beginnt hier in der Regel mit einem sehr späten gemeinsamen Frühstück bevor jeder am frühen Nachmittag seinen Tagesplänen nachgeht. Nach den gemeinsamen Mahlzeiten besonders am Abend wird oft noch lange zusammen gesessen, Tee getrunken, geredet und gesungen. In diesen Gesprächen erfahren Barbara aus Österreich, die zukünftige Mitbewohnerin von Ridvan, und ich viel über die Kurdische Kultur und den Konflikt zwischen Türken und Kurden. Ein Thema, was uns bis dahin nahezu vollkommen fremd war.
Tagsüber begebe ich mich dann auf Erkundungstouren durch die verschiedenen Viertel der Stadt und zu den klassischen Sehenswürdigkeiten. Begleitet von Ridvan bekomme ich so auch Einblicke in die weniger touristischen Gegenden.

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Nach einem Besuch auf dem Spice Basar mit Barbara treffe ich mich am Mittwoch anschließend mit einigen weiteren deutschen Erasmus Studenten zum Tee trinken und Doppelkopf zocken. Anscheinend musste ich erst nach Istanbul reisen um dieses typisch deutsche Kartenspiel zu lernen.
Erschrocken wie spät es schon war, machten wir uns dann nach acht Stunden Zocken auf dem Heimweg.
Da keine Busse und Trams mehr fuhren nahmen wir dafür den Dolmuş. Diese Kleinbusse die an fast jeder größeren Kreuzung zu fahren scheinen sind eine der einfachsten und günstigsten Möglichkeiten von A nach B zu kommen. Einen konkreten Fahrplan gibt es nicht, los gehts wenn alle Plätze voll sind (Dolmuş -> dolu = voll), zu und aussteigen ist eigentlich überall möglich und nach Absprache auch in Seitenstrassen die in der Nähe der grob vorgegebenen Strecke liegen.

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Am Donnerstag waren Ridvan, Barbara, Nora eine Soziologiestudentin aus Berlin und ich dann bei Ziya eingeladen, der in den ersten Tagen auch bei Ridvan zu besuch war. Gemeinsam gingen wir zum Markt und an den Blicken der anderen Marktbesucher und Händler ließ sich erahnen, dass hier nicht so häufig anzutreffen sind. Hier wurde lauthals gefeilscht und getratscht was das Zeug hielt. Begeistert von dieser lebhaften Atmosphäre bahnten wir uns so unseren Weg durch die Menge und kehrten schwer beladen zurück in Ziyas Wohnung. Hier kochten und schlemmten wir bis wir kurz vorm Platzen standen und stürzten uns dann wieder in äußerst interessante Diskussionen in einem wilden Mix aus Deutsch, Englisch, Türkisch und Kurdisch.

Beeindruckt von so viel Gastfreundschaft und der beeindruckenden Stadt stand für mich schnell fest, dass dies mit Sicherheit nicht mein letzter Besuch in dieser lebhaften Stadt sein wird.

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Doch nicht nur ich scheine mich in Istanbul pudelwohl zu fühlen. Auch die zahlreichen Straßenhunde und streunende Katzen scheinen hier kein großes Leid tragen zu müssen. Nicht selten sieht man Schlachter oder Restaurants die ihre Abfälle an die heimatlosen Tiere verfüttern und auch die Stadt scheint bemüht. Eine der wohlgenährten Strassenhunde tragen eine gelbe Ohrmarke welche zeigt, dass dieses Tier gegen Tollwut geimpft und somit ungefährlich ist.

In den verbleibenden Tagen stehen nun noch der Galatar Tower, die asiatische Seite der Stadt und das ein oder andere Viertel aubseits der typischen Touristen Hotspots auf meinem Plan und ich bin gespannt womit mich die Stadt noch so überrascht.

Kreta bis Istanbul

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Am Samstag hieß es wieder Rucksack packen und ausf gehts! Nathalie und Wolfgang brachten mich zunächst nach Mires. Dort nahm ich um 7:30Uhr den Bus nach Heraklion. Nach 20 Minuten Fußmarsch erreichte ich den Hafen. Meine Sorge das Schiff zu verpassen war jedoch umsonst, denn bereits in Herkalion traf die Fähre mit 45 Minuten Verspätung ein. Diese Verspätung bauten wir während der eigentlich 12 stündigen Fahrt noch auf 3 Stunden aus, so dass wir Rhodos erst um 2Uhr erreichten. So blieben nur noch 7 Stunden bis zur Weiterreise mit der nächsten Fähre. Zeit für ein kleines Nickerchen am Strand bevor es per Schiff am Sonntag morgen in Mamaris ans türkische Festland ging.
An Board der ersten Fähre lernte ich Joscha aus Berlin kennen, der ebenfalls auf dem Weg nach Istanbul war. Da er ein Semester dort studiert hat und Türkisch spricht konnte er mir wertvolle Tipps geben und in Mamaris beim Kauf meines Bustickets weiter helfen.
Um 13Uhr trat ich dann die bisher längste Busfahrt meines Lebens an. 13 Stunden dauerte die Fahrt von Mamaris nach Istanbul, was bei der Ausstattung des Busses und dem Service an Board erstaunlich gut auszuhalten war. Tee, Kaffee, Snacks und Wasser for free, Klimaanlage und alle zwei Stunden keine kurze Pinkelpausen.
Angekommen in Istanbul nahm ich dann das kostenlose Taxi der Busgesellschaft bis Çapa, wo ich Ridvan meinen Couchsurfing Host traf. Als wir um 2:30Uhr dann endlich in seiner Wohnung ankamen lernte ich noch seine vier Freunde kennen die zur Zeit auch dort zu besuch sind, bevor ich um 3Uhr totmüde von der,Reise ins Bett fiel.
Nachdem wir gestern dann alle ausgeschlafen hatten und noch zwei amerikanische Freunde von Ridvan eingetroffen sind wurde erstmal ausgiebig gefrühstückt. Natürlich typisch kurdisch ohne Tisch und Besteck. Man breitet einfach ein großes Tuch aus, packt die zahlreichen verschiedenen Speisen drauf, alle setzen sich darum und bedienen sich mit den Fingern.

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Nach dem späten Frühstück zog ich mit Ridvan los um mit dem ersten Sightseein zu beginnen, was uns zur blauen Moschee führte. Ohne Schuhe und eingehüllt in zwei blaue Tücher betrete ich dieses prachtvolle gebeude und bin überwältigt von den riesigen Kuppeln und deren wunderschönen Verzierungen.
Danach schlendern wir durch den Gülhane Park, tranken einen Tee mit Blick auf den Bosporus und gingen über die Galata Brücke.
Auf dem Rückweg gabeln wir noch Barbara und Nora, zwei deutsche Erasmus Studentinnen auf und kochen anschließend ein leckeres Abendessen. So ums Essen sitzend wirkt die mittlerweile elfköpfige Runde aus Deutschen, Kurden und Türken trotz einiger Sprachschwierigkeiten erstaunlich familiär.
Am späteren Abend brechen wird dann mit einem Teil der Truppe auf zum Taksim um auch schon mal die Luft des Instanbuler Nachtlebens zu schnuppern. Auch hier wurde wieder bis 4Uhr viel geredet, gelacht und getanzt.
Nun beginnt ein neuer Tag und ich kanns kaum erwarten weiter durch diese schöne Stadt zu streifen.

Inselhopping auf griechisch

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Hallo ihr lieben,
wie einige sicher schon mitbekommen haben saß ich vergagene Woche endlich wieder mal am Werktisch. In Kamalaki arbeitete ich in der Goldschmiede von Wolfgang Nolden der als Autodidakt vor 30 Jahren zu diesem Beruf fand. Die Umstellung auf diesen Arbeitsplatz fiel mir jedoch nicht leicht. Nahezu keins meiner gewohnten Goldschmiedewerkzeuge stand mir zur Verfügung. Keine Walze, keine Feile, keine Schmiedehämmer,… So lernte ich etwas zu improvisieren.
Geld verdiente ich hier zwar leider nicht aber allein für die köstliche Verpflegung durch seine Frau Nathalie hat es sich gelohnt. Durch ihre eigenen Reiseerfahrungen wusste sie genau was mir fehlt – frisch gewaschene Wäsche, ein lang vermisstes Essen aus der Heimat, reichlich Kaffee – und verwöhnte mich mit einem Rundum-sorglos-Packet.

Heute ist es nun wieder so weit. Nach drei Wochen auf Kreta verlasse ich diese Insel und reise mit dem Schiff weiter richtung Türkei. Nächster Stopp Rhodos. Hier werde ich wohl eine Nacht verbringen bevor es mit dem nächsten Schiff in Mamaris ans türkische Festland geht. Von hier aus werde ich, wenn alles klapp den Bus nach Istanbul nehmen. Also drückt die Daumen 😉
Bis bald
Katrin

Sonne, Strand und Sternschnuppen

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Wie schnell zwei Wochen Nichts tun doch vorbei gehen. Während ich auf meiner bisherigen Reise ständig am Iformationen sammeln, Planen und organisieren bin, lauten die zwei entscheidenden Fragen hier jeden Tag “An welchen Strand gehen wir” und “Wo gehen wir heute Abend essen”. Nach diesen schweren Entscheidungen kann dann aber mit der Tiefenentspannung begonnen werden.
Am Strand liegen, zur Abkühlung mal kurz ins Meer springen oder einen kleinen Frappe schlürfen, durch die kleinen Läden schlendern (das erste Weihnachtsgeschenk ist gekauft)… Generell geht man in Matala alles etwas entspannter an.

Zwei Tagesausflüge waren dann bei aller Entspanntheit doch angesagt. Der erste kleine Ausflug führte uns über einen schmalen und zum Teil sehr steilen felsigen Pfad zum “Red Beach” angeblich einem der schönsten Strände der Welt. Und ich muss sagen der rötliche Sand, das helle Felspanorama und das türkisblaue Wasser sind echt wunderschön. In der kleinen improvisierten Strandbar trank ich dann auch den ersten Zimtsaft meines leben. Megalecker!

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Der zweite Ausflug sollte eigentlich zur “Heiligen Schlucht”  nur einige Kilometer von Matala gehen. Aus bis jetzt noch recht umstrittenen Gründen kamen wir dort aber nicht an. Stattdessen fanden wir einen mit Sicherheit mindestens genauso tollen kleinen Strand, versteckt in einer Bucht dessen Eingang fast klomplett von einer kleinen Insel verdeckt wurde.
Und auch unter Wasser gab es viel zu sehen. Als ich entlang der kleinen Insel schnorchelte bot sich mir atemberaubender Anblick. Die verschiedenen Tiefen erzeugten schrille Blau- und Turkistöne in denen die Schwärme von kleinen glitzerden Fischen schwerelos überall um mich herum schwebten. Immer wieder entdeckte ich Wasserpflanzen und bunte Fische die ich noch nie zuvor gesehen habe. Ein unvergesslicher Anblick!
Auch sehr schön war die Nacht am Strand mit Picknick, Nachtschwimmen, Sternegucken und Quatschen. Mein erster richtiger  Mädelsabend seit Monaten und ich hatte sehr viel Spaß!
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Am Freitag morgen steigen Tanja, ihre Schwester Katharina, Claudia und Rolf dann auch schon wieder in den Flieger nach Deutschland und bleibt nur DANKE zu sagen für diese zwei schönen Wochen. Für mich beginnt dann wieder das Leben als Backpackerin. Jedoch werde ich noch mindestens eine Woche in der Gegend um Matala bleiben, denn ich habe hier einen netten Goldschmied gefunden, der mich für eine Weile beschäftigen will.
Montag fange ich an und ich bin schon sehr gespannt!

Willkommen im Tal der Hippies

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Am Freitagmorgen um 6:30 Uhr war es so weit. Ich erreiche Kreta. Angekommen in Hiraklion nehme ich den Bus zum Flughafen, wo ich nach weiteren fünf Stunden endlich auf Tanja und ihre Familie in Empfang nehme. Nach einer ca. einstündigen Busfahrt erreichen wir dann unser Heim für die nächsten zwei Wochen, die Hippiehochburg Matala.
Hier beziehen wir unsere Apartments mit Blick aufs Meer und EIGENEM BADEZIMMER. Nach drei Wochen Campen und Umherziehen genieße ich diesen Luxus und fühle mich nach Dusche, Maniküre, Pediküre, Peeling, Haareschneiden und in frisch gewaschenen Kleidern plötzlich wie neu geboren.
Auch die Gesellschaft von meiner lieben Freundin Tanja ist nach drei Monaten in der Fremde genau das Richtige. Tagsüber liegen wir meist bei 34ºC und starkem Wind faul am Strand und schlemmen uns abends durch die griechische Küche. Zusammen mit ihrer Schwester Katharina teilen wir uns das kleine Apartment mit Balkon auf dem wir nun jeden Abend gemeinsam entspannt den Tag ausklingen lassen.
Für mich der perfekte Urlaub vom Reisen.